Hagenow, so heißt das schöne Städtchen mitten im Mecklenburgischen Nirgendwo in dem am heutigen Samstag eine von drei Vorrunden zur Bestenermittlung in der Handball-E-Jugend des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgetragen wurden. Mit dabei der SV Hagenow, der Stralsunder HV, der TSV Bützow (II), der SV Fortuna Neubrandenburg (I) und unsere Galektos.
Etwa 1,5 Stunden Fahrt dauerte die Fahrt, sodass die Galekto-Gemeinde die Otto-Ibs-Halle in Hagenow um ca. 8.50 erreichte. Nach dem Umziehen und Erwärmen begann alsbald das Spektakel. Alle Mannschaften wurden einzeln aufgerufen und liefen unter tosendem Beifall der elterlichen Fangemeinden hintereinander ein. Ein Spieler des SV Hagenow hielt eine Ansprache und bat die anwesenden Eltern darum, das Kindsein der Spieler beim Anfeuern zu berücksichtigen. Hierfür gilt dem kleinen Hagenower großer Respekt, denn es gehört viel dazu, in diesem Alter vor einer gefüllten Halle voller Erwachsener eine solche Ansprache fehlerfrei vorzutragen. Entsprechend groß war der Applaus.
Nach der Eröffnung ging es los, aber noch nicht mit dem Handballspielen. Die Richtlinien der HVMV sehen vor, dass die Handballausbildung mehr umfasst, als das reine Spiel. Deshalb gehört es zu jedem Punktspiel dazu, im Vorfeld eine Koordinationsübung zu absolvieren. Sowohl bei der Vorrunde, als auch bei der Hauptrunde der Bestenermittlung des Landes werden den Teams sogar fünf dieser Übungen abverlangt. Die Ergebnisse werden ausgewertet und wobei am Ende die 8 besten Ergebnisse in die Wertung einfließen. Konkret bedeutet dies, dass die Platzierung der Vorrunde ermittelt wird, in dem die Platzierung der Koordinationsübungen zu 1/3 und die Platzierung des Handballturniers zu 2/3 gezählt werden. Der SV Hagenow hatte als Ausrichter bereits einen riesigen Koordinatiosnparcvous in der Halle aufgebaut und so konnte zügig gestartet werden. Für unsere Jungs bedeutete dies nun Seilhüpfen, Prellen in Reifen, Schlussprung, Handling und Slalomprellen auf Zeit. Bereits hier zeigte sich, das viele Galektos ziemlich aufgeregt waren. Und so klappte nicht alles auf Anhieb oder wurde zumindest von den Jungs so empfunden. Nach einer guten Stunde konnte dieser Teil des Wettkampfs bereits abgeschlossen werden.
Nun galt es spielerisch zu überzeugen. In ihrem ersten Spiel trafen unsere 14 Jungs (ohne Toni aber mit Mats und D2-Legionär Mika) auf die Mannschaft der SV Hagenow, eine durchaus lösbare Aufgabe. Dennoch tat sich das Team von Trainerin Anke Lander heute von Beginn an ziemlich schwer in ein flüssiges Spiel zu kommen. Auch wenn Hagenow am Ende deutlich unterlag, wirkte der HCE unkonzentriert, steif, unsicher und müde. Das war gar nicht gut, denn der nächste Gegner hieß Fortuna Neubrandenburg. Der Trainerin war bewusst, dass dies das schwerste Spiel des Tages werden würde und so stimmte sie die Jungs bereits im Vorfeld darauf ein, dass in diesem Spiel wahrscheinlich nicht alle der 14 Spieler zum Zuge kommen würden. Wie befürchtet wurde es ein Kampf auf Biegen und Brechen, wobei Neubrandenburg von Beginn an flüssiger und zielstrebiger spielte. Auch diesmal wirkten unsere Jungs müde und langsam. Trotzdem boten sie einer stark spielenden Neubrandenburger Mannschaft die Stirn und kamen ein ums andere Mal heran. Das Neubrandenburg am Ende mit zwei Toren gewann, hatte viele Gründe. Wesentlich war sicherlich, dass Fortuna über eine lange Zeit die in der E-Jugend noch nicht zugelassene Raumdeckung spielte und unsere Jungs dadurch kaum zu Torchancen kamen. Erst nach teils schon heftigen Protesten der mitgereisten Elterngemeinde schritten die Schiedsrichter ein. Wesentlich war allerdings auch, dass Empor viel zu langsam und steif und in entscheidenen Situationen auch mal zu überheblich daher kam. Dennoch muss eine positives Fazit gezogen werden. Fortuna Neubrandenburg scheint schlagbar, wenn Tagesform und Einstellung stimmen.
Mit dieser Niederlage in den Knochen ging es zum Essen. Spaghetti-Bolognese heilt bekanntlich alle Handballerwunden und so wurde ersteinmal fürstlich getafelt. Der SV Hagenow hatte den Wettkampf durchweg hervorragend organisiert und diesem Eindruck mit der Auswahl dieses Mittagessens das Sahnehäubchen aufgesetzt.
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| Lecker Mittag!!! |
Gesättigt und wieder glücklich konnten nun die nächsten Aufgaben in Angriff genommen werden. Zunächst stand die zweite Mannschaft von Bützow auf dem Plan. Diese Spiel ging klar an uns, wobei man gespannt sein darf, wie die Bützower Truppe im nächsten Jahr nach einem weiteren Jahr Training aufgelegt sein wird.
Das letzte Spiel gegen Starlsund stand bevor und allen war klar, dass es um die berühmte Wurst ging. Neubrandenburg hatte alle Spiele gewonnen und Empor war bis dahin mit Stralsund punktgleich. Es half alles nichts, dieses Spiel musste gewonnen werden, denn um weiterzukommen musste Empor zwingend Zweiter in der Spielwertung werden. Obwohl auch diesmal nicht ganz fehlerfrei und immer noch etwas müde und unsortiert, gelang es unseren Galektos den Straslunder HV sehr schnell in seine Schranken zu weisen und deutlich zu schlagen. Damit waren die Galektos Zweiter der Spielwertung und alle warteten gespannt auf das Endergebnis der Koordinationsprüfung. Die Turnierleitung hatte alle Teams vorgewarnt, dass die Auswertungssoftware einen Fehler gemacht hatte und somit die Gesamtergebnisse als nur vorläufig anzusehen waren und als bald berichtigt werden sollten. Und so kam es, wie es kommen musste, obwohl unsere Mannschaft sowohl in der Spielwertung als auch bei den Koordinationsübungen Zweiter geworden war, landete sie auf dem dritten Platz. Ein Fehler, der bis zur Abreise noch korrigiert wurde. Somit ist der Einzug in die Finalrunde sicher. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass jeder Spieler in mindestens einer Disziplin etwas zur Gesamtwertung beitragen konnte.
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| Mannschaftsfoto mit Bezirksliga-Meister-Shirt --- Hierfür danke an Birte und Mirko! |
Erschöpft, ein wenig ernüchtert und dennoch glücklich über den
verdienten Einzug in die Finalrunde fuhr die Galekto-Kollonne
anschließend heim.
Fazit: Die Luft ist zur Zeit irgendwie raus und das bedeutet viel Arbeit bis zum 10. Mai. Bange machen gilt aber nicht, denn zumindest die Erkenntnis, dass die anderen Favoriten schlagbar sind, sollte unseren Jungs den nötigen Mut geben.